Nordhessischer Dialekt

Nordhessischer Dialekt

In der föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschlands haben sich bis heute viele regionale Dialekte erhalten. Fast jede kleine Ortschaft hat sprachlich eigene Besonderheiten.

Viele Menschen, denen Hessen (noch) nicht vertraut ist, nehmen an, in ganz Hessen würde der bekanntere südhessische oder frankfurtische Dialekt gesprochen, was allerdings nicht stimmt.

Neue Besucher Nordhessens merken deswegen recht bald, dass viele hier verwurzelte Menschen eher einen Dialekt mit thüringischem Einschlag sprechen, der hier im Allgemeinen Nordhessisch genannt wird.

Nordhessisch ist ein westmitteldeutscher Dialekt, das Zentrum des Dialektgebietes ist Kassel.

Die Dialektgrenze zum Niederdeutschen verläuft westlich und nördlich entlang einer Linie Göttingen, Hofgeismar und Waldeck. Bei Eschwege geht das Nordhessische ins Nordthüringische über. Die südliche Dialektgrenze zum Osthessischen und Oberhessischen bildet die Schwalm.
Im nördlichen und östlichen Dialektgebiet an den Grenzen zu Niedersachsen und Thüringen weist das Nordhessische viele Gemeinsamkeiten mit dem Nordthüringischen und Eichsfeldischen auf.

Obwohl die nordhessischen Dialekte vor allem in ländlichen Gebieten noch recht gut verbreitet sind, schwindet die Bedeutung von Jahr zu Jahr.
Zur Steigerung der Popularität veranstalten Schulen Lesewettbewerbe, Theater bieten Inszenierungen mit nordhessischem Dialekt an. Besonders beliebt sind dialektal geprägte karnevalistische oder kabarettistische Veranstaltungen. So hoffen wir, dass auch zukünftig in Nordhessen „geschnuddelt“ wird.

Fotonachweis: © Jörg Robbert, www.kasseler-perspektiven.de
(Veröffentlichungsgenehmigung liegt vor)