Lenchen wurde am 16. April 1873 als Jüngste von 13 Kindern des Lochmüllers in Sand geboren. Die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen. Lenchen musste bereits in frühen Jahren zum Lebensunterhalt beitragen. Als sie 7 Jahre alt war, starb die Mutter, 1891 der Vater. Ab 1889 arbeitete Lenchen als Haushaltshilfe bei einer Kasseler Familie.
Ihr sehnlichster Wunsch war es aber, Diakonisse zu werden. Sie trat 1894 als Probeschwester in das Diakonissenhaus Kassel ein. 1895 war sie als Hilfsschwester in Eschwege tätig. Im selben Jahr erkrankte sie an Gelenk-Tuberkulose. Es begann eine 12jährige Leidenszeit mit mehreren Extremitäten-Operationen. Sie konnte zuletzt nur noch in ihrem Bett auf der Krankenabteilung liegen.
Trotz ihrer schweren Behinderung verbreitete Schwester Lenchen Gottvertrauen und Lebensfreude. Sie ließ ihr Bett in den Schlafsaal der kranken Kinder bringen. Sie erzählte ihnen Geschichten, las aus der Bibel vor und sang mit den Kindern. So gab sie den Kindern Lebensmut und Zuversicht. Die freudvolle Tätigkeit der lieben, leidenden Schwester verbreite sich in weite Kreise. Viele Eltern dankten Schwester Lenchen aufs herzlichste und beschenkten sie.
Selbst Kaiserin Auguste Victoria besuchte Lenchen bei einem ihrer Aufenthalte auf Schloss Wilhelmshöhe. Sie schenkte ihr eine eigenhändig gehäkelte Bettdecke.
Doch die Krankheit verschlimmerte sich. Schwester Lenchen verstarb am 5. April 1907 und wurde auf dem Schwesternfriedhof der Diakonissen beigesetzt.
Das 1983 eingeweihte Einkehrhaus für Diakonissen in Bad Emstal-Sand trägt ihren Namen. Hier lebten von 2015 bis 2018 vor Bomben und Terror geflohene Familien aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und aus Somalia. Diese Menschen wurden in engagierter Weise von Bad Emstaler Bürgerinnen und Bürgern unterstützt. Lenchen Heitmann hätte sich über diese ehrenamtliche Hilfe sicher sehr gefreut.
Füllen Sie den folgenden Fragebogen mit einem Vorschlag aus, was Sie als Erbe betrachten.
Fügen Sie Bilder, Videos oder Texte hinzu, um Ihren Vorschlag zu veranschaulichen.
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Kulturelles Erbe endet nicht bei Denkmälern, Museen und Sammlungen von Objekten. Es umfasst auch Traditionen, die von unseren Vorfahren geerbt und an unsere Nachkommen weitergegeben werden, wie mündliche Überlieferungen, darstellende Kunst, soziale Praktiken, Rituale, festliche Ereignisse, Wissen und Traditionen mit Blick auf die Natur und das Universum oder das Wissen und die Fähigkeiten, traditionelles Handwerk auszuüben. (gemäß Definition der UNESCO)
Ihr Vorschlag sollte Bedeutung für Ihren Ort/Ihre Region und der Bewohner haben, er sollte nicht allein auf einer privaten Einschätzung beruhen.
Eine Kartographie für die lokale und europäische Ebene, gefüllt mit allen Beiträgen der Bürgerinnen und Bürger. Sie wird bis Ende 2020 veröffentlicht.
Diese Karte wird eine Bestandsaufnahme aller Werte des Kulturerbes sein, die die kulturelle Identität der sechs Städte und Regionen, die Mitglied dieses Projekts sind, prägen.
Die Arbeit an dieser digitalen Plattform wird ein laufender Prozess sein. Auch nach dem Ende des Projekts werden Eingaben möglich sein und die Beiträge und Technik gepflegt werden.
Das sind die Fragen, die SIE beantworten werden, denn SIE sind diejenigen, die in der Region leben und sie erleben.
Jede/r Einzelne ist Schöpfer, Zeuge und Garant kulturellen Erbes. Deshalb stehen Sie im Mittelpunkt dieses Prozesses.
Diese Plattform gibt Ihnen die Möglichkeit, zu teilen, was Sie denken, charakterisiert Ihren Ort/Ihre Landschaft; es kann ein Denkmal, eine Tradition, ein Symbol, eine kulinarische Spezialität oder sogar ein traditionelles Fest sein … Ihr Beitrag wird dazu beitragen, die Elemente zu identifizieren, die die kulturelle Identität Ihres Ortes/Ihrer Region prägen und die Grundlage eines gemeinsamen Zugehörigkeitsgefühls bilden.