Kriegerwitwe, Geschäftsführerin, Nazi-Opfer
Berta Rothschild wird als Tochter der Eheleute Nathan und Blüme Hattenbach am 20. Oktober 1886 in Schauenburg-Hoof geboren. Später heiratet sie den Zierenberger Händler Samuel Rothschild. Ihre gemeinsame Tochter Hilde wird 1912 geboren.
Samuel Rothschild kämpft wie viele deutsche Juden als überzeugter Patriot im 1. Weltkrieg und fällt 1916. Fortan muss Berta die Führung des Geschäfts allein bewältigen. Ihre Tochter Hilde heiratet 1937 den Hersfelder Leo Blumenthal und flüchtet kurz darauf mit ihm vor der Verfolgung durch die Nazis nach Kolumbien.
Berta Rothschild bleibt in Zierenberg. Doch bald wird sie gezwungen, ihr Haus zu verkaufen. Die Nazis bringen sie in eines der sogenannten „Judenhäuser“ in Kassel, in denen mehrere jüdische Familien auf engem Raum zusammenleben müssen. Mit dem ersten Massentransport von Kasseler Juden wird sie im Dezember 1941 nach Riga deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.
Der Wiedergutmachungsantrag ihrer Tochter Hilde für das verlorene Haus wird nach dem Krieg aus formalen Gründen von den Behörden abgelehnt. Es fehlt die Todesurkunde.
„29 plus eine“ – eine Initiative von Anna Hesse, Frauenbüro des Landkreises Kassel
Das Projekt „29 plus eine – FrauenLebensOrte“ des Landkreises Kassel hat sich zum Ziel gesetzt, den Blick auf Frauen zu lenken, die Bemerkenswertes in und für die Region Kassel geleistet haben und deren Lebensgeschichten für die vielfältigen Leistungen von Frauen in unserer Gesellschaft stehen.
Die Bilder und Kurzbiografien von 30 bemerkenswerten Frauen gibt es auch als Postkartenserie, zum Verschenken oder mit nach Hause nehmen. Exklusiv erhältlich sind die Postkartensets an der Infotheke des Kreishauses zum Preis von 3 Euro pro Set.
Füllen Sie den folgenden Fragebogen mit einem Vorschlag aus, was Sie als Erbe betrachten.
Fügen Sie Bilder, Videos oder Texte hinzu, um Ihren Vorschlag zu veranschaulichen.
Wenn Sie längerfristig dabei sein möchten, hinterlassen Sie bitte Ihre Kontaktinformationen.
Kulturelles Erbe endet nicht bei Denkmälern, Museen und Sammlungen von Objekten. Es umfasst auch Traditionen, die von unseren Vorfahren geerbt und an unsere Nachkommen weitergegeben werden, wie mündliche Überlieferungen, darstellende Kunst, soziale Praktiken, Rituale, festliche Ereignisse, Wissen und Traditionen mit Blick auf die Natur und das Universum oder das Wissen und die Fähigkeiten, traditionelles Handwerk auszuüben. (gemäß Definition der UNESCO)
Ihr Vorschlag sollte Bedeutung für Ihren Ort/Ihre Region und der Bewohner haben, er sollte nicht allein auf einer privaten Einschätzung beruhen.
Eine Kartographie für die lokale und europäische Ebene, gefüllt mit allen Beiträgen der Bürgerinnen und Bürger. Sie wird bis Ende 2020 veröffentlicht.
Diese Karte wird eine Bestandsaufnahme aller Werte des Kulturerbes sein, die die kulturelle Identität der sechs Städte und Regionen, die Mitglied dieses Projekts sind, prägen.
Die Arbeit an dieser digitalen Plattform wird ein laufender Prozess sein. Auch nach dem Ende des Projekts werden Eingaben möglich sein und die Beiträge und Technik gepflegt werden.
Das sind die Fragen, die SIE beantworten werden, denn SIE sind diejenigen, die in der Region leben und sie erleben.
Jede/r Einzelne ist Schöpfer, Zeuge und Garant kulturellen Erbes. Deshalb stehen Sie im Mittelpunkt dieses Prozesses.
Diese Plattform gibt Ihnen die Möglichkeit, zu teilen, was Sie denken, charakterisiert Ihren Ort/Ihre Landschaft; es kann ein Denkmal, eine Tradition, ein Symbol, eine kulinarische Spezialität oder sogar ein traditionelles Fest sein … Ihr Beitrag wird dazu beitragen, die Elemente zu identifizieren, die die kulturelle Identität Ihres Ortes/Ihrer Region prägen und die Grundlage eines gemeinsamen Zugehörigkeitsgefühls bilden.