Erste Zahnärztin und Frauenrechtlerin
Johanna Nauhaus heiratet als 22-Jährige ihren wohlhabenden, aber mehr als 30 Jahre älteren Onkel. 1879 wird die Tochter Luise geboren. Doch die Ehe ist unglücklich. Als Luise sechs Jahre alt ist, trennt sich das Paar. Johanna Nauhaus entschließt sich, von nun an ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Da Frauen zu dieser Zeit in Deutschland nur in Ausnahmefällen das Studium erlaubt ist, geht die junge Mutter 1885 nach London und studiert dort Zahnmedizin. Später setzt sie ihr Studium in den USA fort und erwirbt 1888 an der Universität von Philadelphia den Doktortitel. Luise lebt in dieser Zeit bei ihrem Vater.
Zurück in Kassel, holt Dr. Johanna Nauhaus ihre Tochter wieder zu sich und praktiziert ab 1888 als eine der ersten Zahnärztinnen in Deutschland. Gleichzeitig engagiert sie sich in der Frauenbewegung und leitet die 1895 gegründete Kasseler Agentur des Allgemeinen Deutschen Hausbeamtinnenvereins.
Nach dem Tod von Johanna Nauhaus, im Jahre 1920, wird Luise, die schon seit Jahren an Schizophrenie leidet, in das Landeshospital Merxhausen eingewiesen. Im Rahmen des Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten wird sie am 28. Mai 1941 in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht, wo sie an einem der folgenden Tage ermordet wird.
„29 plus eine“ – eine Initiative von Anna Hesse, Frauenbüro des Landkreises Kassel
Das Projekt „29 plus eine – FrauenLebensOrte“ des Landkreises Kassel hat sich zum Ziel gesetzt, den Blick auf Frauen zu lenken, die Bemerkenswertes in und für die Region Kassel geleistet haben und deren Lebensgeschichten für die vielfältigen Leistungen von Frauen in unserer Gesellschaft stehen.
Die Bilder und Kurzbiografien von 30 bemerkenswerten Frauen gibt es auch als Postkartenserie, zum Verschenken oder mit nach Hause nehmen. Exklusiv erhältlich sind die Postkartensets an der Infotheke des Kreishauses zum Preis von 3 Euro pro Set.
Füllen Sie den folgenden Fragebogen mit einem Vorschlag aus, was Sie als Erbe betrachten.
Fügen Sie Bilder, Videos oder Texte hinzu, um Ihren Vorschlag zu veranschaulichen.
Wenn Sie längerfristig dabei sein möchten, hinterlassen Sie bitte Ihre Kontaktinformationen.
Kulturelles Erbe endet nicht bei Denkmälern, Museen und Sammlungen von Objekten. Es umfasst auch Traditionen, die von unseren Vorfahren geerbt und an unsere Nachkommen weitergegeben werden, wie mündliche Überlieferungen, darstellende Kunst, soziale Praktiken, Rituale, festliche Ereignisse, Wissen und Traditionen mit Blick auf die Natur und das Universum oder das Wissen und die Fähigkeiten, traditionelles Handwerk auszuüben. (gemäß Definition der UNESCO)
Ihr Vorschlag sollte Bedeutung für Ihren Ort/Ihre Region und der Bewohner haben, er sollte nicht allein auf einer privaten Einschätzung beruhen.
Eine Kartographie für die lokale und europäische Ebene, gefüllt mit allen Beiträgen der Bürgerinnen und Bürger. Sie wird bis Ende 2020 veröffentlicht.
Diese Karte wird eine Bestandsaufnahme aller Werte des Kulturerbes sein, die die kulturelle Identität der sechs Städte und Regionen, die Mitglied dieses Projekts sind, prägen.
Die Arbeit an dieser digitalen Plattform wird ein laufender Prozess sein. Auch nach dem Ende des Projekts werden Eingaben möglich sein und die Beiträge und Technik gepflegt werden.
Das sind die Fragen, die SIE beantworten werden, denn SIE sind diejenigen, die in der Region leben und sie erleben.
Jede/r Einzelne ist Schöpfer, Zeuge und Garant kulturellen Erbes. Deshalb stehen Sie im Mittelpunkt dieses Prozesses.
Diese Plattform gibt Ihnen die Möglichkeit, zu teilen, was Sie denken, charakterisiert Ihren Ort/Ihre Landschaft; es kann ein Denkmal, eine Tradition, ein Symbol, eine kulinarische Spezialität oder sogar ein traditionelles Fest sein … Ihr Beitrag wird dazu beitragen, die Elemente zu identifizieren, die die kulturelle Identität Ihres Ortes/Ihrer Region prägen und die Grundlage eines gemeinsamen Zugehörigkeitsgefühls bilden.